Boss RC-30 Loop Station - Erfahrungsbericht

Die Loop Station Boss RC-30 zählt für uns zu den spannendsten Loopern. Sie kommt mit einem großen Funktionsumfang daher, sodass sie nicht mehr nur für Bassisten oder Gitarristen interessant ist. Die Einsatzgebiete sind vielfältiger denn je und mit der Loop Station Boss RC-30 kommt eine gute Mittelklasse zum Einsatz. Wir haben sie ausprobiert und wurden hinsichtlich Preis-Leistung überzeugt.

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Update: Die Boss RC-30 ist leider nicht mehr erhältlich. Wenn du dich über den Nachfolger der RC-30 informieren möchtest, wirf einen Blick in unseren Erfahrungsbericht der Boss RC-500. Unter den nachfolgenden Links kannst du die RC-500 kaufen.

Loop Station RC-30 von Boss im Überblick

Wir wollten herausfinden, ob die Loop Station von Boss hält, was sie verspricht. Vorab: Sie bringt zahlreiche Features mit, sodass mit ein wenig Geschick sogar one-man- oder one-woman-shows möglich sind. Das robust gefertigte Doppelpedal ist sehr handlich und ideal für anspruchsvollere Bühnenshows geeignet. Mit dem erweiterten Funktionsumfang kannst Du Deine Loops auf zwei unabhängigen Spuren aufnehmen und sie später auf Wunsch auch in der Lautstärke getrennt voneinander regeln - natürlich in stereo. Als "Dual Track Looper" überzeugt die RC-30 uns also schon einmal.

Darüber hinaus bringt die Loop Station noch eine unbegrenzte Overdub-Anzahl mit - und das pro Spur (so viele, bis der interne Speicher voll ist). Dadurch sind deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten vorhanden als bei vergleichbaren einspurigen Loop Stations. Die Aufnahmekapazität ist mit drei Stunden entsprechend hoch. Mit insgesamt 99 Speicherplätzen für eigene Aufnahmen überzeugt auch der sogenannte Sequenzspeicher. Die RC-30 verfügt zusätzlich über einen USB-Anschluss, damit eine sichere Verbindung zwischen Deinem Computer und der Loop Station hergestellt werden kann. So gelingen die Im- und Exporte der Audiofiles kinderleicht.

Zum Einstellen der idealen Lautstärke beider Spuren kommen zwei Schieberegler zum Einsatz, die allerdings ein wenig kurz wirken. Zusätzlich bietet die Loop Station Boss RC-30 zwei Drehpotis, die sich rechts auf dem Gehäuse befinden. So lässt sich die Lautstärke des Mikrofoneingangs und der Rhythmusbegleitung separat regeln. Ein Vorteil der Loop Station ist hier, dass der Mikrofoneingang mittels LED anzeigt, wenn er übersteuert. Bei der Boss RC-30 kommt noch hinzu, dass auf Wunsch das Mikrofon mit Phantomspeisung versorgt werden kann. Für uns ein absoluter Pluspunkt, der nicht selberverständlich ist.

Weitere technische Details

Der XLR-Mikroeingang ist längst nicht alles, was die Loop Station zu bieten hat. Zusätzlich gibt es zwei weitere Eingänge, die als Instrument Links und Rechts ein Stereopaar bilden und natürlich gibt es die passenden Outputs - Links und Rechts - gleich mit dazu. Wird nur eine Buchse genutzt (in diesem Fall Links), wird das Signal mono ausgegeben.

Die beiden Pedale der Boss RC-30 erfüllen Doppelfunktionen, die manchmal ein wenig viel werden können. In diesem Fall kannst Du einige Funktionen über den Fußschalteranschluss auslagern. Hierfür gibt es die optionalen Pedale Boss FS-5U oder Boss FS-6. Des Weiteren bietet die Loop Station fünf eingebaute Klangeffekte und eine Rhythmusbegleitung mit unterschiedlichen Pattern.

Loop Station Boss RC-30 im Einsatz

Beim Praxisversuch wurde uns deutlich, dass sämtliche Bedienelemente sinnvoll angeordnet sind. Zudem sind sie verständlich beschriftet, sodass die Bedienung wirklich ein Kinderspiel war. Der aktuelle Betriebszustand lässt sich jederzeit auf dem kleinen Display ablesen, das mit zwei Zeichen und zehn LEDs auskommt.

So ganz ohne Handbuch kamen wir dennoch nicht zurecht, da die Einstellung der unterschiedlichen Wiedergabemodi recht kryptische Displaymeldungen zur Folge hatte. Ob Loop, One-Shot oder Loop mit Fade-out - wir mussten das Handbuch kurz zur Hilfe nehmen. Dasselbe galt auch bei der Einstellung des Einzählers, bzw. der Löschfunktionen.

Nachdem wir jedoch erst einmal einen kleinen Einblick gewonnen hatten, ging der Rest problemlos. Die Loop Station Boss RC-30 verfügt über elf beleuchtete Gummitaster. Jeder einzelne ist einer bestimmten Funktion zugeordnet, die selbsterklärend ist. Die Fußschalter sind wiederum durch einen Anzeigebereich voneinander getrennt. Hier kommen eine Power-LED und eine Statusanzeige (REC, Dup, Play) zum Einsatz.

Sinnvoll programmierte Pattern

Zwei Sekunden muss der Rhythm On/Off-Taster der Boss RC-30 gedrückt werden, damit zwischen folgenden Pattern gewählt werden kann:

  1. Hi-Hat
  2. Kick & Hi-Hat
  3. Rock 1
  4. Rock 2
  5. Pop
  6. Funk
  7. R&B
  8. Latin
  9. Shuffle
  10. Percussion

Zusätzlich kann zwischen einem 4/4-Takt und einem 3/4-Takt gewählt werden. Dafür lässt sich mit dem rechten Fußtaster das Tempo der jeweiligen Rhythmus-Pattern festlegen. Mit einem separaten Poti kann dann der Pegel der Rhythmus-Begleitung bestimmt werden.

Wenn Du die Rhythm-Funktion aktivierst, startet die Aufnahme taktgenau. Du kannst auch einen Einzähler nutzen, der vor Beginn der Aufnahme loslegt. Ganz gleich, wann Du die Aufnahme stoppst: Die Sequenz-Länge wird automatisch an die geraden Takteinheiten angepasst, sofern der Rhythmus eingeschaltet ist.

Um eine Phrase aufzunehmen, genügt das einmalige Betätigen des linken Fußtasters. Ist das Auto-Recording gewählt, entfällt dieses. Hier reicht dann das Anlegen eines Audiosignals aus, um die Aufnahme zu starten. Pro weiterer Pedalbetätigung werden die Endpunkte des Loops gesetzt. Die Aufnahme läuft nun im Overdub-Modus weiter. So kannst Du beliebig viele Schichten hinzufügen. Die Grenze liegt hier bei maximal 1,7 Gigabyte.

Mit einer weiteren Betätigung der Fußpedale wird die angewählte Spur auf Wiedergabe gesetzt. Soll weiterhin im Overdub-Modus aufgenommen werden, genügt eine weitere Tasterbetätigung. Ein Undo wird mit einem Drücken über zwei Sekunden mittels linkem Taster erreicht. Eine nochmalige Betätigung stellt die Aufnahme schließlich wieder her.

Die Automatik der Loop Station

Vieles macht die Boss RC-30 ganz automatisch. So ermittelt sie beispielsweise das Tempo eines Loops, wenn kein Begleitrhythmus bei der Aufnahme läuft. Allerdings müssen hierfür mindestens ein Takt bzw. gradzahlige Takte (wie z.B. 2; 4; 8) eingespielt werden. Ebenso automatisch funktioniert der rechte Fußtaster als Stopp bzw. Spur-Umschalter. Eine Betätigung stoppt die Wiedergabe der ausgewählten Spur, zweimaliges Betätigen stoppt beide Spuren. Du kannst auch zwischen den beiden Loop-Spuren umschalten, indem Du den rechten Fußtaster für zwei Sekunden betätigst.

Außerdem kann mit der Boss RC-30 eine One Shot-Wiedergabe ganz individuell für beide Spuren festgelegt werden. Diese führt dazu, dass die aufgenommene Spur nur ein mal wiedergegeben und nicht als Loop abgespielt wird. Dies gelingt mittels des Menüs. Bei Bedarf lässt die Loop Station sogar die optionale Einbindung eines zusätzlichen Pedals zu. Damit können beispielsweise die Tasterfunktionen anderweitig belegt werden oder ganz einfach für eine bessere Übersichtlichkeit ohne Doppelbelegungen sorgen.

Wenn das Werk endlich vollendet ist, lässt es sich dauerhaft abspeichern. Hierfür stehen 99 Speicherplätze zur Verfügung. Anschließend lassen sich Deine Werke mittels USB auf einen Computer exportieren. Selbstverständlich können auch WAV-Files vom Rechner auf die Loop Station transferiert werden. Eine kleine Lektüre im Handbuch könnte hier allerdings nötig werden.

Interessante Funktionen:

    Im Folgenden haben wir eine Übersicht mit allen für uns interessanten Funktionen & Details des Boss RC-30 zusammengestellt:
  • Songs loopen
  • Drum-Pattern
  • Tempo Delay
  • Bend Down Effekt
  • Step Phaser Effekt
  • Sweep-Filter Effekt
  • Lo-Fi Effekt

Fazit

Die Boss RC-30 bietet unserer Meinung nach ein erstaunlich gutes Preis-Leistungsverhältnis. Obwohl sich die Effekt-Parameter nicht weiter verändern lassen, ist die Audio-Qualität gut und auch die Abtastrate von 44.1 kHZ bei einer Aufzeichnung mit 16 Bit konnte überzeugen. Die Loop Station kommt mit zahlreichen Features daher, die ein kreatives Arbeiten ermöglichen. Sie ist darüber hinaus definitiv bühnentauglich. Die Handhabung fiel uns leicht und auch die Kapazität von drei Stunden Aufnahmedauer begeisterte uns. Im Großen und Ganzen empfinden wir die Loop Station als eine sehr ordentliche Ausführung, deren Anschaffung sich ganz sicher lohnt.

Update: Die Boss RC-30 ist leider nicht mehr erhältlich. Wenn du dich über den Nachfolger der RC-30 informieren möchtest, wirf einen Blick in unseren Erfahrungsbericht der Boss RC-500. Unter den nachfolgenden Links kannst du die RC-500 kaufen.

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen subjektiven Erfahrungsbericht. Wir haften nicht für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der angegebenen Informationen auf denen von uns verlinkten Seiten. Bestimmte Inhalte, die auf dieser Website angezeigt werden, stammen von Amazon. Diese Inhalte werden ‚wie besehen‘ bereitgestellt und können jederzeit geändert oder entfernt werden.

Autor: Loopstation Team
Veröffentlicht am: 2019-12-21
Zuletzt aktualisiert: 2021-01-15

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