NUX Loop Core Loop Station - Test & Erfahrungsbericht

Viel Looper für wenig Geld

Mit dem Loop Core brachte die chinesische Marke NUX im Jahr 2014 eine verbesserte Version seiner bisherigen Looper-Offerten auf den Markt. Was kann der kleine gelbe Bodentreter für unter 100 Euro leisten? Wir zeigen es dir in unserem heutigen Erfahrungsbericht.

Funktionsumfang und technische Daten

Das NUX Loop Core präsentiert sich im Format "Tretmine" mit einem auffälligen gelben Gehäuse und einem schwarzen Bedienfeld, das eine für die kleine Fläche beachtliche Anzahl an Bedienelementen aufweist. Das Gerät hat eine Aufnahmekapazität von sechs Stunden und lässt dich bis zu 99 Loops speichern. Die Aufnahmen können dabei sowohl in Mono als auch Stereo erfolgen.

Neben der reinen Looper-Funktionalität ist eines der Highlights des Geräts ein Drumcomputer mit 40 unterschiedlichen Rhythmus-Patterns. Ein kleines Display zeigt den aktuellen Speicherplatz beziehungsweise die Nummer des gewählten Drum-Patterns an. Der aus dem Gehäuse ein ganzes Stück herausstehende Drehregler entpuppt sich bei genauem Hinsehen als zwei Drehregler in einem, über den sich die Lautstärke von Loop und Rhythmus separat einstellen lässt.

Nux Loop Core Front

Anschlüsse und Erweiterbarkeit

Das Loop Core beherbergt in seinem Gehäuse auf der rechten Seite den Anschluss für deine Gitarre oder Bass und gleich daneben einen Anschluss für ein externes Pedal, über das sich beispielsweise die Tap-Tempo-Funktion bedienen lässt. Auf der gegenüberliegenden linken Seite hat das Gerät einen Stereo-Ausgang in Form von zwei großen Klinkenanschlüssen, von denen der linke Kanal auch als Mono-Kanal Verwendung findet.

Auf der Stirnseite hat das NUX Loop Core einen USB-Anschluss für die Verbindung mit dem Computer, einen Aux-Eingang im Format kleine Klinke sowie einen 9-V-DC-Netzteilanschluss. Der Aux-Eingang kann nicht nur zum Zuspielen von Backing-Tracks von einem externen Player verwendet werden, sondern auch als Stereo-Eingang. Der USB-Mini-B-Anschluss ermöglicht das Aufspielen von Loops über den Computer per Drag & Drop.

Das passende Netzteil für das Loop Core ist leider nicht im Lieferumfang enthalten und muss separat erworben werden. Dafür kann das Gerät aber auch per 9-V-Blockbatterie betrieben werden. Einen Power-Button hat das Loop Core übrigens nicht, stattdessen wird es angeschaltet, sobald ein Kabel im linken Ausgang eingesteckt wurde.

Die Anschlüsse des Geräts noch einmal zusammengefasst:

  • 1x Instrumenteneingang (große Klinke)
  • 1x Aux-Eingang/Stereo-Eingang (kleine Klinke)
  • 1x Stereo-Ausgang (2x große Klinke, L/Mono + R)
  • 1x Pedalanschluss (große Klinke)
  • 1x USB-Mini-B-Anschluss
  • 1x Netzteilanschluss (9 V DC 300 mA Center Negative, nicht enthalten!)

Unser Video vom Test

TC Electronic Ditto+ Looper vs NUX Loop Core - VERGLEICH | Test & Review

Die Loop-Station-Funktionalität

Die Aufnahme in den auf dem Display ablesbaren Speicherplatz startet das NUX Loop Core nach einem einfachen Drücken des zentralen Fußtasters. Drückst du den Fußtaster erneut, so wird die Wiedergabe gestartet und nach einem weiteren Drücken ein Overdub. Die Reihenfolge Aufnahme-Wiedergabe-Overdub lässt sich allerdings auch zu Aufnahme-Overdub-Wiedergabe ändern, indem beim Starten des Geräts eine dem Handbuch zu entnehmende "Tastenkombination" gedrückt wird. Ein zweifaches Drücken des Fußtasters beendet die Aufnahme des Loops komplett.

Neben diesen grundlegenden Looper-Features bietet das Loop Core auch Undo und Redo. Durch zweisekündiges Drücken des Fußtasters kann der letzte Overdub gelöscht werden. Drückst du den Fußtaster dann erneut zwei Sekunden, wird der gelöschte Overdub wiederhergestellt. Ein zweisekündiges Drücken im angehaltenen Zustand führt hingegen dazu, dass der gesamte Inhalt des aktuellen Speicherplatzes verworfen wird.

Das Loop Core beherrscht neben dem normalen Starten einer Aufnahme auch einen Auto-Aufnahme-Modus. Ist dieser aktiviert, so wartet das Gerät mit dem Starten der Aufnahme, bis erstmalig eine Saite angeschlagen wurde. Zusätzlich lassen sich auch verschiedene Stopp-Modi einstellen. Hier gibt es die Wahl zwischen sofortigem Stoppen der Aufnahme, dem Stoppen am Ende des Loops sowie einem zehn Sekunden langen Fade-out-Effekt.

Die Speicherverwaltung der Loops ist denkbar einfach gehalten: Es gibt einen Hoch- und einen Runter-Button, mittels derer sich zwischen den 99 Speicherplätzen umschalten lässt. Die Nummer des aktuell gewählten Speicherplatzes wird dabei stets auf dem Display angezeigt. Für das Kopieren des Inhalts eines Speicherplatzes auf einen anderen Platz und für das Löschen von Speicherplätzen steht ein Save/Delete-Knopf zur Verfügung.

Beim Anschluss des Geräts per USB an einen PC erscheint das Loop Core als Massenspeichergerät im Betriebssystem. Dies erlaubt dir das Aufspielen von Loops und das Erstellen von Backups mittels simplem Drag & Drop im Dateimanager von Windows oder anderen Betriebssystemen.

Nux Loop Core Input

Nux Loop Core Output

Der Drumcomputer

Ein Drücken des Rhythm- oder des Tap-Tempo-Buttons auf der Oberseite des Geräts aktiviert den integrierten Drumcomputer. Dieser hat 20 verschiedene Rhythmus-Typen, die alle jeweils als 4/4- und 3/4-Variante verfügbar sind. Die Patterns sind an verschiedenen Genres orientiert, beispielsweise Rock, Blues, Swing oder Reggae. Zwischen den Patterns kannst du umschalten, indem du den Rhythm-Button zwei Sekunden gedrückt hältst und dann mit den Pfeiltasten ein Pattern auswählst. Neben dem Eintippen des Tempos kann der Tap-Tempo-Button auch verwendet werden, um zwischen der 4/4- und der 3/4-Version des gewählten Patterns zu wählen.

Den Klang des Drumcomputers würden wir insgesamt als ordentlich und dem Preis des Gerätes angemessen bezeichnen. Sicherlich wirst du Studioaufnahmen lieber mit etwas anderem machen wollen, aber für das Üben, für kleine Solo-Auftritte oder auch für das Festhalten von Song-Ideen ist die integrierte Drum Machine wirklich brauchbar.

Bedienung

Die Bedienung des NUX Loop Core ist, wie eigentlich bei den meisten Tretminen-Loopern, ziemlich simpel und schnell erlernt. Die wesentlichen Loop-Steuerungsaufgaben übernimmt sämtlich der zentrale Fußtaster des Geräts. Für andere Funktionen stehen dedizierte kleine Buttons auf dem Bedienfeld zur Verfügung, unter anderem für Tap Tempo und Rhythmus, aber auch für das Verwalten der Speicherplätze. Das Einstellen der Lautstärke erfolgt separat für Loop und Rhythmus über einen etwas ungewöhnlichen Drehregler, der aus zwei Teilen besteht: Der innere, längere Teil ermöglicht das Einstellen der Rhythmus-Lautstärke und der äußere Ring das Einstellen der Loop-Lautstärke.

Das Handbuch der Loop Station lässt sich online als PDF ansehen. Allerdings handelt es sich hierbei nur um einen kleinen Faltzettel und kein richtiges Buch. Trotzdem werden alle Funktionen ausreichend gut erklärt, da die Bedienung ohnehin nicht kompliziert ist.

Fazit

Das NUX Loop Core ist eine empfehlenswerte Loop Station für Einsteiger. Die Bedienung ist simpel, aber der Looper bietet alle Funktionen, die ein Anfänger-Looper braucht. Positiv hervorzuheben ist bei dem Gerät auch die integrierte Drum Machine, die eine sinnvolle Ergänzung des eigentlichen Loopers ist. Etwas schade ist, dass kein Netzteil mitgeliefert wird. Allerdings sparen sich das natürlich auch viele Mitbewerber in diesem Preissegment.

Das Gerät lässt sich über USB mit dem PC verbinden und benötigt dafür keine zusätzliche Software, die bei dem Funktionsumfang aber unserer Meinung nach auch vollkommen überflüssig wäre. Nicht zuletzt besticht das NUX Loop Core durch einen sehr günstigen Preis selbst für das Einsteigersegment. Für aktuell etwa 80 bis 110 Euro bekommst du hier wirklich einiges geboten, was selbst einige deutlich teurere Mitbewerber nicht bieten.

Sofern dich das krasse Gelb des Gehäuses nicht abschreckt, können wir dir das NUX Loop Core als Einsteiger empfehlen. Ansonsten kannst du dir alternativ die Boss RC-5 (mit Drumcomputer) oder den TC Electronic Ditto+ (leider ohne Drumcomputer) ansehen, die wir ebenfalls in früheren Erfahrungsberichten beleuchtet und für gut befunden haben.

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen subjektiven Erfahrungsbericht. Wir haften nicht für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der angegebenen Informationen auf denen von uns verlinkten Seiten. Bestimmte Inhalte, die auf dieser Website angezeigt werden, stammen von Amazon. Diese Inhalte werden ‚wie besehen‘ bereitgestellt und können jederzeit geändert oder entfernt werden.

Autor: Loopstation Team
Veröffentlicht am: 13.02.2022
Zuletzt aktualisiert: 07.06.2022

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